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Klinik für Erwachsene

In der Klinik für Erwachsene finden die stationären Untersuchungen und Behandlungen bei Patientinnen und Patienten statt, deren Probleme im Rahmen ambulanter Behandlungen allein nicht gelöst werden konnten.

Neben der neurologisch-epileptologischen Betreuung einschliesslich der apparativen Zusatzdiagnostik stehen in unserer Klinik im stationären Bereich auch neuropsychologische, psychiatrische und klinisch-psychologische, sozialdienstliche, physio- und ergotherapeutische sowie ernährungsmedizinische Leistungsangebote zur Verfügung. Zur stationären Versorgung werden in der Schweizerischen Epilepsie-Klinik zwei Erwachsenenstationen und eine Station für schwerer behinderte erwachsene Patientinnen und Patienten mit erhöhtem Betreuungsaufwand geführt. Die Klinik für Kinder und Jugendliche betreibt eine eigene Station.

Häufig auftretende Fragestellungen und Probleme in der Klinik für Erwachsene

Zuweisungen zur stationären Diagnostik und Behandlung erfolgen häufig zur Beantwortung folgender Fragen bzw. Lösung folgender Probleme:

  • Differenzialdiagnose unklarer anfallsartiger Störungen: Sind die vorliegenden Anfälle epileptischer Natur? Wenn nein, welche andere Ursache liegt ihnen zugrunde?
  • Beurteilung nach einem ersten epileptischen Anfall: Wie gross ist das Risiko weiterer Anfälle? Liegt eine Epilepsie vor? Ist eine Behandlung erforderlich? Welche Konsequenzen ergeben sich für Beruf und Privatleben?
  • Diagnostik und Therapie bei Epilepsie und körperlicher und/oder geistiger Behinderung: Liegt eine die Epilepsie verursachende Grunderkrankung vor? Bestehen auch unbemerkte Anfälle, die von Patientinnen und Patienten sowie Betreuenden nicht berichtet werden können?
  • Komplizierte Umstellungen der Antikonvulsiva bei therapieschwierigen Epilepsien: Welche Medikamente könnten noch eingesetzt werden? Welche Nebenwirkungen und/oder Wechselwirkungen sind zu erwarten?
  • Prächirurgische Epilepsiediagnostik bei Pharmakoresistenz: Könnte eine operative Behandlung der Epilepsie erfolgreich sein, wenn die Medikamente keine ausreichende Besserung erbringen?
  • Soziale Fragen, insbesondere Probleme der Fahreignung und der beruflichen Eignung bei Epilepsie: Ist trotz der Epilepsie das Autofahren erlaubt? Welche Fahrzeuge dürfen geführt werden? Ergeben sich Einschränkungen bezüglich der beruflichen Eignung? Muss eine Umschulung erwogen werden?

Eine Hospitalisation ist somit insbesondere in folgenden Situationen sinnvoll bzw. notwendig:

  • wenn Untersuchungen durchzuführen sind, die ambulant nicht angeboten werden können. Hier sind zum Beispiel mehrtägige Langzeit-EEG-Ableitungen zu nennen, in erster Linie das Video-EEG-Intensivmonitoring (vgl. Neurophysiologie), in dem unter lückenloser Überwachung durch Fachpersonen die Hirnströme (EEG) und gleichzeitig das Verhalten der Patientinnen und Patienten (per Video) aufgezeichnet werden. Solche Untersuchungen werden z.B. im Rahmen der Präoperativen Epilepsiediagnostik benötigt, welche daher immer stationär erfolgen muss.
  • wenn komplexe und umfangreiche Untersuchungen und Behandlungen gebündelt innerhalb kurzer Zeit durchzuführen sind. Häufig benötigen Patientinnen und Patienten neben einer weiterführenden Diagnostik auch noch eine Änderung ihrer Medikamente, eine sozialmedizinische Evaluation, eine psychiatrische Beurteilung und ggf. psychotherapeutische Behandlung, eine physiotherapeutische Begleitung und anderes mehr. Solche komplexe Massnahmen sind am besten zeitlich kompakt im Rahmen einer entsprechend vorgeplanten Hospitalisation durchzuführen (sog. Komplexbehandlung).
  • wenn das aktuelle Gesundheitsrisiko eines Patienten bzw. einer Patientin so hoch erscheint, dass eine stationäre ärztliche Überwachung erforderlich ist. Dies kann Notfallsituationen betreffen (s.u. Notfalleintritt), aber auch komplexe Umstellungen der Medikamente bei Patientinnen und Patienten mit starker Gesundheitsgefährdung durch die Anfälle.

Zuweisungen

Stationäre Zuweisungen erfolgen von extern durch den Hausarzt bzw. die Hausärztin oder durch den behandelnden Neurologen bzw. die behandelnde Neurologin (vgl. Kontakt & Anmeldung), oder intern durch die Ärzteschaft der Poliklinik der EPI. Wichtig ist, dass noch vor der Terminvereinbarung das gesamte vorliegende epilepsiebezogene Dossier des Patienten bzw. der Patientin übersandt wird, insbesondere auch Befunde und Daten (üblicherweise auf einer CD gespeichert) evtl. schon durchgeführter bildgebender Untersuchungen des Gehirns (v.a. MRT). Die Terminvereinbarungen und die Organisation des stationären Aufenthaltes erfolgen über die Disposition der Klinik Lengg (vgl. Kontakt & Anmeldung).

Notfallmässige stationäre Aufnahme

Anmeldungen erfolgen über den Tagesarzt bzw. die Tagesärztin, telefonisch erreichbar über den Empfang (044 387 67 67). Dieses Angebot gilt für Personen, bei denen aus medizinischen Gründen eine stationäre Diagnostik und/oder Behandlung ohne zeitliche Verzögerung notwendig ist, etwa bei akuter Anfallshäufung oder plötzlichem Auftreten von starken Nebenwirkungen oder Überdosierungszeichen der Medikamente. Für einen stationären Notfalleintritt muss zuvor eine telefonische Anmeldung des Patienten/der Patientin durch den behandelnden Arzt bzw. die behandelnde Ärztin oder ausnahmsweise durch die Angehörigen erfolgen, damit kurzfristig die organisatorischen Vorkehrungen getroffen werden können (inklusive Sicherung einer Kostengutsprache für die stationäre Behandlung). Insbesondere muss der Tagesarzt bzw. die Tagesärztin vorab überprüfen, ob im Spital die Behandlungskapazität für einen Notfalleintritt gegeben ist; erst dann kann der Eintritt vereinbart werden.